Goethe-Universität und Zentralrat der Juden in Deutschland veranstalten Vortragsreihe zu Erinnerungskultur, Antisemitismus und Demokratie
FRANKFURT. Antisemitismus
und Rassismus, Migration und Klimawandel, Geschlechterordnungen und die
Legitimationskrise liberaler Demokratie, aber auch die weltweiten kriegerischen
Konflikte – über diese Themen wird in der medialen Öffentlichkeit polarisierend
und auch moralisierend debattiert. Auch wissenschaftliche Diskurse sind in die
Debatten verwickelt.
In welchem Verhältnis steht aber Wissenschaft zu den vielfältigen
gesellschaftlichen Herausforderungen der Gegenwart? Wie lässt sich der
Balanceakt zwischen wissenschaftlicher Distanz und politischer Positionierung,
wie die Spannung zwischen moralischer Abstinenz und Involviertsein gestalten?
Wo liegen die Möglichkeiten einer wissenschaftlichen Aufklärung solcher Krisen-
und Konfliktlagen und welche Grenzen sind ihr dabei gesetzt? Denn einerseits
steht Wissenschaft für eine neutrale und objektive Beobachtung ihrer ‚Forschungsgegenstände‘,
andererseits kann sie sich den Normen und ethischen Implikationen, die diesen
Gegenständen gesellschaftlich vorgegeben sind, nicht entziehen.
Zu diesen Fragen und entlang der drei Forschungsfelder
Erinnerungskultur, Antisemitismus und Demokratie veranstalten die
Goethe-Universität, der Fachbereich Erziehungswissenschaften und die Jüdische
Akademie des Zentralrats der Juden in Deutschland eine öffentliche
Ringvorlesung mit renommierten Expert*innen. Die Vortragsreihe Diversität
und Diskurs / Antisemitismus. Erinnerungskultur. Demokratie. / Wie
(un-)politisch ist die Universität? startet
am 28. Mai 2024 um
18 Uhr
mit dem
Vortrag
Funktion, Leistung,
Übersetzung. Wissenschaft und Politik zwischen gegenseitiger Enttäuschung und
Erwartung
von Prof. Dr. Armin Nassehi,
Institut für
Soziologie, Ludwig-Maximilians-Universität München,
auf dem
Campus Westend, Theodor-W.-Adorno-Platz 5, Hörsaalzentrum HZ 6.
Weitere Termine und Themen im Überblick:
(jeweils dienstags von 18 – 20 Uhr auf dem Campus Westend,
Theodor-W.-Adorno-Platz 5, Hörsaalzentrum HZ 6)
4. Juni 2024
Jenseits von Singularität und Multidirektionalität – Plurale
Erinnerungskultur als gesellschaftliche Herausforderung
Prof. Dr. Frederek Musall, Julius-Maximilians-Universität Würzburg
11. Juni 2024
Lassen sich Erfahrungen „teilen“, Perspektiven „übernehmen“? Über
Imagination, Tribalismus und Erinnerungskultur
Prof. Dr. Markus Rieger-Ladich, Universität Tübingen
18. Juni 2024
Definitionen und Diversity. Antisemitismusforschung zwischen
Politik, Polarisierung und Praxis
Dr. Sina Arnold, Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin
25. Juni 2024
Bildung und Judenhass. Historische und aktuelle Perspektiven auf
den Umgang von Universitäten mit Antisemitismus
Dr. Sebastian Voigt, Institut für Zeitgeschichte München-Berlin
2. Juli 2024
Krieg und gesellschaftliche Krisen. Was heißt es heute, Politische
Wissenschaft zu betreiben?
Prof. Dr. Nicole Deitelhoff, Peace Research Institute Frankfurt /
Goethe-Universität Frankfurt a.M.
9. Juli 2024
Wie (un-)politisch ist die Universität?
Podiumsgespräch mit Prof. Dr. Christian Wiese, Goethe-Universität
Frankfurt a. M., Prof. Dr. Mirjam Wenzel, Jüdisches Museum Frankfurt a. M.,
Prof. Dr. Sabine Andresen, Goethe-Universität Frankfurt a.M.
Redaktion: Pia Barth, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Theodor-W.-Adorno-Platz 1, 60323 Frankfurt am Main, Telefon 069 798-12481, E-Mail p.barth@em.uni-frankfurt.de